2024 RACE #1 – Ried i.T.

Frühlingsgefühle!

Ein enormes Starterfeld von 70 Jungs und 6 Mädls nutzte am 13.04.2024 die traumhaften Bedingungen, um in der Gruam bei Ried im Traunkreis Motocrossrennen zu fahren. Aus Platzgründen können maximal 20 Starter pro Lauf teilnehmen, dementsprechend war es in der Open-Klasse eine Challenge überhaupt einen Startplatz zu ergattern: ‚First come, first serve‘ war das Motto! Seit dieser Saison gibt es neu, eine Damenklasse. Die Mädls können dort garantiert testosteronfrei, auf ihre Art Rennen fahren und taten dies auch.

Ja, es hat sich einiges getan über die Wintermonate. Das MX-Kids-Team war hoch aktiv und wichtige Projekte wurden umgesetzt: Die elektronische Zeitnehmung mittels RFID-Transponder, zum Beispiel. Es handelt sich hierbei um Mikrochips, die mittels Klebefolie auf die Helme appliziert werden und so deren Ortung ermöglichen. Händisches Rundenschreiben und Auswerten, die damit verbundene Fehleranfälligkeit und in weiterer Folge Reklamationen aufgebrachter ‚Fans‘ sollten damit der Vergangenheit angehören. Die Rundenzeiten, Platzierungen und viele andere Daten stehen jederzeit und unbestechlich zur Verfügung. Damit wird auch ein Qualifikationsfahren für die Startplatzwahl möglich. Die schnellsten MX-Kids dürfen als erste ihre Startplätze wählen.

Dem Umstand, dass der Motocrosssport gefährlich ist, wird in der Saison 2024 mit der Anwesenheit eines Rettungsteams bei Clubläufen begegnet. Dadurch wird im Verletzungsfall die Rettungskette unmittelbar in Gang gesetzt und eine beruhigende Wirkung auf die Betreuer, insbesondere der Neueinsteiger ausgestrahlt. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die fünfzehn Minuten der ersten Motocrossläufe dauern für die besorgten Eltern eine Ewigkeit und man ist für jede Sicherheit vermittelnde Maßnahme dankbar. Nach den Ereignissen der diesjährigen Jahressiegerehrung beim Oberwirt in Sipbachzell wird überlegt, ein Rettungsteam bei sämtlichen MX-Kids-Aktivitäten bereitzustellen. Dieser Sport bleibt auch ohne Fahrzeuge gefährlich …

Einige feine Strecken-Veränderungen erwarten uns in der kommenden Saison: Verbreiterte Steilhanganfahrt macht ein Überholen in diesem Bereich möglich. Statt der bisherigen Schikane, hat man nun eine schnelle, langgezogene Aufwärtskurve zu meistern- super cool! Wenn man es übertreibt, fliegt man den Steilhang hoch und hat oben alle Hände voll zu tun, nicht im Wald zu landen. Die breite Steilhanganfahrt wird auch als Startgerade entgegen der regulären Fahrtrichtung genutzt. Damit verdoppelt sich die Distanz zur ersten engen Kurve, bis zu der das parallele Starterfeld in eine Reihenanordnung finden muss. Die schellen erreichen nach etwas mehr als einer Minute erneut die Steilhanganfahrt, diesmal in Fahrtrichtung. Zu diesem Zeitpunkt sind dann auch die zurückhaltenden Starter weg.

Je nach Zählweise, 11 bis 13 Sprünge unterschiedlicher Größe, Steilheit und Abfolge. Besonders reizvoll, am Eingang der Teichkurve ein Double-Jump bzw. für die ganz schnellen auch als Triple-Jump nutzbar. Denn was wäre Motocross ohne Springen? Die Kinder definieren ihr ‚Können‘, vor allem in den Anfängen, über das Springen. Wer weit und spektakulär springt, der muss ein guter Motocrosser sein. Zum Springen braucht es Mut, und wenn man sich überwindet, wird man vom eigenen Körper mit einer Ladung Adrenalin und anderen Glücksstoffen belohnt. MX-Kids brauchen keine Drogen, denn Motocross kann mehr!

Aus einer fahrtechnischen Perspektive ist aber nicht das Springen, sondern das Kurvenfahren der interessante Teil beim Motocross, anspruchsvoll und relevant, wenn es um schnelle Rundenzeiten und gute Platzierungen geht. Für jede Kurve sollte man ein Konzept, eine geeignete Linie haben. Sprünge funktionieren im Wesentlichen alle gleich: Der Fahrer steht in zentraler Position, mit dem Schwerpunkt über den Fußrastern, leicht geöffnetes Gas für konstante Geschwindigkeit und dann hebt das Motorrad, ohne viel zutun, an der Sprungkante ab. Für wenige Augenblicke wirken keine Kräfte auf den Körper. Man schwebt, lockert die Muskeln, atmet tief aus und genießt den Flug. Unmittelbar vor der Landung ist der Kurzurlaub dann wieder vorbei: Umschalten in den Kurvenmodus, Körperspannung und Vollgas.

Am zweiten Samstag im April ging dann der erste Clublauf der Saison 2024 über die Bühne. Trotz der frühsommerlichen Temperaturen und mehrerer Tage ohne nennenswerten Niederschlag, gelang es dem MX-Kids Team durch Bewässern und Bearbeiten einen gut haftenden, staubfreien Boden zu erzeugen. Insbesondere am Vormittag konnten auch weniger Geübte den Gasgriff voll öffnen und alles aus ihren Maschinen herausholen.

Die 50ccm Klasse wurden von den Motorsportkollegen des UMCT Langenlois dominiert. Matteo Mader ist in unschlagbarer Form und konnte beide Läufe für sich entscheiden, gefolgt von Moritz Domes, ebenfalls vom UMCT, und David Stockhammer von den MX-Kids. In der 65ccm Klasse war es Gregor Raml der seine Überlegenheit zeigte und vor Philip Steiger und Alexander Egger, alle drei von den MX-Kids, gewann.

Die Damen-Klasse war hinsichtlich der Motorräder sehr heterogen. Dort kämpfte Irene Wallner mit der 300er-Zweitakt Enduro gegen Emilie-Lea Oberndorfer, die mit ihrer KTM SX65 ins Rennen ging. Ein gescheitertes Überholmanöver von Emilie brachte beide Pilotinnen zu Sturz. Der Sieg ging an die Favoritin Eva-Maria Rosenthaler vor Julia Egger und Anna Ederer. Eva-Maria Rosenthaler und Julia Egger gaben sich ein Monsterprogramm und starteten gleich in zwei Klassen: Eva-Maria absolvierte die Damen- sowie die Open-Rennen, Julia kämpfte in der Damen- und in der 85er-Klasse.

In der 85ccm Klasse war es Micheal Kronberger, der die Nase vorne hatte. Aber, Max Streif, Paul Klauser Florian Schäfer, Elias Kals und Aaron Liebhart nutzten wohl auch jeden Frühlingstag. Die fünf sind in bestechender Form. Paul Klausner übte jedenfalls schon einmal sein Gewinnerritual und taufte bei der Siegerehrung alle Anwesenden mit zwei Flaschen Sekt, alkoholfrei natürlich.

Manuel Mehringer hat in der Open-Klasse wieder einmal seine außergewöhnlichen Fahrkünste bewiesen. Der Mx-Kids-Obmann verhöhnte seine Mitstreiter, indem er im ersten Lauf einhändig alle abhängte, denn die zweite Hand brauchte er für die Reparatur des Gaszuges. Es geht doch nichts über einen ordentlichen Beinschluss, denn wir alle wissen, der Lenker ist kein Haltegriff, sondern dient als Kommunikationszentrale mit dem Motorrad. Das funktioniert auch mit einer Hand, für die meisten aber leider nur in der Theorie…

Mit Freude begrüßten wir unseren früheren Obmann Walter Mehringer, der sich nach schwerem Sturz und zweiwöchigem Krankenhausaufenthalt wieder auf dem Weg der Besserung befindet. Eingegipst bis über den Hals, durften sich die jungen MX Kids auf seinen Bandagen verewigen. Danke an all die Fleißigen, die Kuchenbäcker, Streckenposten, Raupenfahrer, Grillmeister, Kaffeesieder, Rundenschreiber, Organisatoren, Einkäufer, Installateure, Parkeinweiser, Bewässerer und alle Freiwilligen, die es für so eine Veranstaltung braucht. Die Saison hat mit einer super Motocross-Party begonnen und wir haben so richtig Lust auf mehr bekommen… 

Julia, Alexander, Adrian und Martin Egger

2023 RACE #5 & Fun Event – Ried i.T.

Ein heißes Ende!

Trotz 32 Grad Lufttemperatur und wolkenlosem Himmel haben sich 19 Teams zum MX-Kids-Fun-Event in der ‚Gruam‘ eingefunden. Adressiert war die Veranstaltung an Anrainer, Freunde und Motocross-Interessierte, um auf unterhaltsame und lockere Weise den Kontakt zum MX-Kids-Club und seinen Mitgliedern, Fahrern, Akteuren, … zu fördern.  

An 12 Stationen wurden über Geschicklichkeits-, Konditions-, und Wissensübungen Bekanntschaften geknüpft, die Grenzen der eigenen motorischen Fähigkeiten ausgelotet und interessantes Wissen vermittelt. Die Disziplin des Lenkerweitwurfs z.B. zielte dabei auf die brachialen Fähigkeiten ab. Fähigkeiten, die Motocrosser benötigen, um nach einem verschenkten Rennen durch einen sinnlosen Ausrutscher in der letzten Kurve wieder ihren inneren Einklang zu finden. Wir kommen noch darauf zurück. Beim Wissensquiz waren alle im Vorteil, die regelmäßig die Rennberichte lesen, denn dort werden, so ganz nebenbei, auch aktuelle Themen des Motocross-Sports diskutiert. Für das Erkennen der internationalen Motocross-Stars halfen die bisherigen Rennberichte allerdings wenig: Die clubeigenen Stars wurden bei dieser Station nicht abgefragt. Diejenigen von uns, deren Kinder gerade die 50ccm³ Klasse durchleben, sind im Motorzerlegen geübt und konnten bei dieser Station spielerisch alle Punkte abholen. So zeigte im Laufe des Vormittags jeder sein Talent in einer Disziplin, die in bestimmter Art und Weise mit Motocross in Zusammenhang steht. Am Ende des Tages wurden alle Podestplätze vom Partnerclub UMCT Langenlois abgeräumt. Gratulation! 

Ermöglicht durch einen Arbeitseinsatz bis spät in die Nacht, allen voran sind hier Daniel Liebhart und Berni Klausner zu nennen, wurde am Sonntag unter besten Bedingungen Motocross gefahren. Bei den 50ccm³ Motorrädern hatte die blaue PW von ‚Baby Straif‘ (Matheo Straif) zu wenig Drehmoment für den Steilhang, musste abkürzen und viel somit aus der Wertung. Auch sein älterer Bruder ‚Mittel-Straif‘ (Max Straif) konnte in der 85ccm³ Klasse nicht an seine Leistung vom Franz am Feld Rennen
anknüpfen. Der dritte der Straif-Brüder, Alexander, ist, eventuell wegen schlechter Erinnerung an sein ‚Did Not Finish‘ (DNF) beim zweiten Clublauf, erst gar nicht angetreten.

Mehrere Runden unter gelber Flagge und schließlich Neustart zerrten an den Kräften der 85er Piloten. Das Vorhaben von Paul Klausner, Lokalmatador und Staatsmeisterschaftspilot Lennox Zatl vom Thron zu stoßen scheiterte an einem Ausrutscher. Die Aufgabe übernahm der Shootingstar der heurigen Saison, Michael Kronberger. Mit zwei ausgezeichneten Läufen sicherte er sich den Sieg in der 85ccm³ Klasse.

Apropos gelbe Flagge: Mit dem Ziel das Risiko zu minimieren, positionieren sich vor uneinsichtigen Stellen Streckenposten, ausgestattet mit Warnweste und gelber Flagge. Der Streckenposten blickt in Fahrtrichtung und beobachtet den für den Fahrer nicht einsehbaren Streckenabschnitt. Im Fall einer Gefahr wird die gelbe Flagge waagrecht gehalten, bei besonderer Gefahr wird die gelbe Flagge geschwenkt. Die Fahrer wissen dann, dass sie in Ausweichbereitschaft die Geschwindigkeit verringern müssen bzw. bei geschwenkter gelber Flagge zusätzlich das Überholen verboten ist.

In der 65ccm² Klasse hatte Philipp Steiger wieder Mal die Nase vorne, auch wenn im zweiten Lauf seinem aktuell gefährlichsten Konkurrenten, Alexander Egger, ein ‚Holeshot‘ gelang. Darunter versteht man im Rennenglisch einen Blitzstart, der dem Fahrer die komfortable Führungsposition über die erste Kurve hinaus sichert.  An dieser Position ist man, bis zu den ersten Überrundungen, keinem Staub oder Steinschlag ausgesetzt und kann das Rennen weitgehend kontrollieren.

Clubobmann Manuel Mehringer ist nach seiner verletzungsbedingten Pause und einer dreitägigen Entgiftungs-Trinkkur wieder zurück und hat uns allen gezeigt, wie man ein Motocross-Motorrad richtig fährt bzw. fliegt. Dass er sich eine halbe Runde vor dem Ziel die Brille abnimmt und dann am Ziel vorbeifährt, hat ihn sehr geärgert, aber mit dem am Vortag erlernten Lenkerweitwerf-Fähigkeiten konnte das innere Gleichgewicht rasch wiederhergestellt werden. 

Vermisst haben wir unsere preisgekrönten Gastronomen der Weinstube Spies in Gmunden, Pez und 
Kathi Ötzlinger und ihre Kinder. Das Gastro-Business einerseits, sowie eine Rennveranstaltung für Paul Ötzlinger kamen eine Teilnahme am letzten Clublauf 2023 in die Quere. Die Würstchen wurden daher professionell von unseren MX-Altmeistern gewendet. Fürs Einspringen und den niveauvollen Schmäh, herzlichen Dank!  Ein weiteres Highlight war das spontane Auftauchen des lokalen Fernsehens: 
HIER GEHTS ZUM VIDEO

Nach fünf spannenden, anstrengenden, schönen und emotionalen Rennwochenenden ist die MX-
Kids-Rennsaison 2023 damit beendet. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen, und somit ist das Training für die Saison 2024 eröffnet!

Julia, Alexander, Adrian und Martin Egger

Ergebnisse:

2023 Race #4 Franz am Föd

Schon wieder ein verflixt, kniffeliges Stoppelrennen!

Wow, was für eine Motocrossparty. Zum zwanzigsten Jubiläum wurde Franz Grubers abgeernteter Acker so richtig gerockt! Über 70 Starter nutzten die idealen Bedingungen, um Rennen zu fahren. 13 Starter in der kleinsten, der 50ccm³ Klasse, zeigen die Begeisterung auch unter den Jüngsten. Aber warum fährt man mit einem Motorrad auf einem Feld?

Der Motocrosssport entwickelte sich in den 1950er Jahren. Mit dem Ausbau des Straßennetzes und den geringer werdenden Möglichkeiten Motorräder im freien Gelände zu bewegen, wurden Rundstrecken für Trainingszwecke eingerichtet. Gefahren wurde auf Motorrädern bis 500ccm³ mit verstärktem Rahmen, Schwinge und Gabelbrücken, längeren Federwegen und mechanischer Kettenführung. Die Fahrzeuge hatten hohes Gewicht und geringe Motorleistung. Dank des Engagements, insbesondere auch von österreichischen Ingenieuren und Unternehmern, sind die Motorräder heute wesentlich leichter, robuster und es bedarf Erfahrung die zahlreichen Pferdestärken richtig dosiert einzusetzen. Die Möglichkeiten zum Austragen des Motocorsssportes in Österreich sind allerdings noch ausbaufähig. Viel Engagement von Clubs wie den MX-Kids, dem UMCT Langenlois, Unterstützern wie Franz Gruber und vielen, vielen anderen sind erforderlich, damit dieser Sport überhaupt betrieben werden kann. Die am Renntag anwesende Vertretung der lokalen Politik durch Michael Gruber hat diesbezüglich Unterstützung zugesagt.

Die im letzten Rennbericht ausgedrückte Meinung, dass das MX-Kids-Race ‚Franz im Föd‘ gänzlich anders sei und auch den nicht ganz so erfolgsverwöhnten Fahrern eine Chance bietet, muss ich hier zurücknehmen. Eine wunderbar angelegte, lange und zum Teil schnelle Strecke. Die monotone Umgebung des ebenen Feldes, ohne jegliche markanten Merkpunkten machte es schwierig, sich zu orientieren bzw. sich die Streckenführung einzuprägen. Zudem machte der Triple Jump in der Zielgeraden besonders am Trainingstag große Schwierigkeiten. Die drei aufeinanderfolgenden Wellen konnte man entweder einzeln und damit langsam springen, zügig als Double jump nutzen, oder mit Vollgas und viel Vertrauen in seinen Schutzengel in einem einzigen Satz überspringen. Es war eine Schlüsselstelle, denn zumindest das Überspringen der zweiten Welle war erforderlich, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Auch der Sprung in den Obstgarten hatte seine Tücken und wurde nach den Trainingserfahrungen für das Rennen gutmütiger gestaltet.

Im Gegensatz zum Supercross ist Motocross ein Freiluftsport und das Wetter spielt eine große Rolle. Im letzten Jahr haben starke Regenfälle Franzs Feld in ein schlammiges Stück Land verwandelt, auf dem es kein Weiterkommen gab, nicht zu Fuß und für die meisten auch kaum mit dem Motorrad. Für diesen Morast benötigt es eine gewisse Geschwindigkeit, damit der matschige Boden aus den Reifenstollen geschleudert wird, ansonsten verwandelt sich das Vorderrad zum Schi und es geht immer nur geradeaus. Nur erfahrene Piloten wussten mit diesen Bedingungen umzugehen. Dieses Rennen 2022 wird uns wohl in Erinnerung bleiben! Für heuer war die Prognose besser und gleicht jener für den dritten MX-Clublauf aufs Wort: Stabiles, trockenes Wetter am Vormittag, und teils kräftige Regenschauer und Gewitter am Nachmittag. Das lässt den Verdacht aufkommen, dass es sich hierbei um eine Standardphrase handelt… Das Wetter war dann jedenfalls optimal. Regen am frühen Freitagnachmittag und in der Nacht zum Rennsamstag, ansonsten trocken, angenehme Temperatur und bis zum Nachmittag kein staubiger Boden.

Europameister Tobias Scharinger und sein Bruder Timo zeigten, wo der Barthel den Most holt. Hochachtung allen gegenüber, die sich so einer Übermacht stellen! Motocross ist mit großen Emotionen verbunden. Da kommt es vor, dass nach einem mentalen Höhenflug die eine oder andere Träne fließt. Letztendlich werden die MX-Kids von diesen Erfahrungen profitieren. Mit Misserfolgen umgehen zu können ist wichtig für die Motivation und die Entwicklung eines Kindes. Wenn wir scheitern, lernen wir was wir ändern müssen, um in Zukunft Erfolg zu haben. Noch ein wichtiger Aspekt bezüglich des Scheiterns: Einen Ersten gibt es nur, wenn sich einer findet der den Zweiten spielen kann. Und dann gibt es natürlich auch die Möglichkeit zu gewinnen. Dass das Siegen schön und wichtig ist, muss ich hier nicht argumentieren, oder?

 

Julia, Alexander, Adrian und Martin Egger       

Fotos:

Link folgt in kürze.

Tagesergebnisse:

2023 RACE #3 Ried i.T.

Staub und Schlamm!

Halbzeit: Das Dritte von fünf MX-Kids-Races. Das bedeutet, dass nach dem ersten Durchgang die Halbzeit erreicht war. Unter Berücksichtigung, dass die beiden folgenden Veranstaltung unter gänzlich geänderten Bedingungen abgehalten werden, ist also ein Großteil der regulären Clubläufe der heurigen Saison bereits ausgefochten. Im Juli gibt es beim ‚Franz im Feld‘ ein Feldrennen und im August das MX-Kids-Fun-Event. Somit verbleibt nur mehr ein reguläres MX-Kids-Race, ebenfalls für August geplant. Alle engagierten MX-Kids, die um eine gute Platzierung in der MX-Kids-Jahreswertung kämpfen, wollen Punkte sammeln. Wir fahren daher nicht, wie so viele andere, nach Lignano, sondern verbringen das verlängerte Wochenende auf der MX-Kids-Strecke.

Das Wetter spielt bei Motocross z.T. eine noch größere Rolle als bei anderen Freiluft-Sportarten. Insbesondere die MX-Kids-Strecke in Ried im Traunkreis ist durch ihren lehmigen Bodenanteil bei einsetzendem Regen unbefahrbar. Es wird rutschig wie auf Eis. Erst wenn die Reifenstollen die oberflächliche Schicht aus Wasser und feinster Bodenpartikel in darunterliegende Bodenbereiche eingearbeitet haben, entsteht ein zäher, klebriger und äußerst gut haftender Untergrund. Ein trockener Boden ist auch eher rutschig, aber noch gefährlicher ist die Sichtbehinderung durch den entstehenden Staub. Man weiß zwar in etwa, wo sich ein Sprung befindet, im Blindflug darauf zuzusteuern und aus den Motorradbewegungen abzuleiten, wann man abheben wird, ist ein spezielles Gefühl… Im ungünstigsten Fall befindet sich in der Staubwolke ein verunglücktes Motorrad, und dann kracht es. Gott sei Dank sind alle Beteiligten mit Sachschäden davongekommen, und die bereitgestellten Rettungsleute hatten Zeit Fotos und Videos vom Spektakel zu machen.

Bewässerung schafft eine gewisse Abhilfe. Stellenweise wird aber die große Wassermenge in der kurzen Zeit vom Boden nicht aufgenommen, und die kleinen 10 Zoll Räder der 50ccm Klasse, aber auch so manch andere, haben mit den verschlammten Stellen zu kämpfen. Idealerweise sorgt das Wetter für einen guten Untergrund. Dazu braucht man Regen in den Tagen davor, und dann trockene Witterung beim MX-Kids-Race. Die gewittrigen Regenfälle der Vortage waren wichtig, der Ostwind beschleunigte allerdings das Austrocknen des Bodens. Die große Frage aber war, ob das Wetter halten wird. ORF prognostiziert stabiles, trockenes Wetter am Vormittag, und teils kräftige Regenschauer und Gewitter am Nachmittag. Aber wir wissen (Zitat): „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“. Wir hatten Glück, das Wetter hielt und wir erlebten einen spannenden, weitgehend unfallfreien Renntag auf der MX-Kids-Strecke, mit vielen netten Leuten und ausgezeichneter Verpflegung.

Das kommende MX-Kids-Fun-Event bietet als kombinierte Motorrad-Geschicklichkeits-Veranstaltung jedem eine Chance aufs Podest und auf einen der begehrten Pokale. Auch der dritte MX-Kids-Clublauf bestätigte wieder, ein reguläres MX-Kids-Race ist schwer zu gewinnen. Die Konkurrenz ist groß, das fahrtechnische Niveau sehr anspruchsvoll. Beim MX-Kids-Fun-Event geht es nicht nur ums Motorradfahren. Zusätzlich ist Geschicklichkeit und Teamgeist gefragt. Werden sich dabei vielleicht die empathischen, sozial kompetenten Kinder gegenüber den MX-Einzelkämpfern durchsetzen?

Das vierte MX-Kids-Race beim ‚Franz im Feld‘ ist wieder gänzlich anders und bietet ebenso den nicht ganz so erfolgsverwöhnten Fahrern eine Chance. Ein abgeerntetes Feld, ohne Sprünge und Platz zum Überholen entlang der ganzen Strecke, eröffnet auch für weniger routinierte MX-Kids gewisse Möglichkeiten.  Franz im Feld war letztes Jahr eine Schlammschlacht wie man sie von Hoppala-Videos kennt. Jeder der dabei war und noch nach Wochen Franz‘s Ernterückstände aus den kleinsten Ritzen seines Motorrades entfernen musste, wird diese außergewöhnliche Veranstaltung nicht vergessen. In der Hoffnung, dass die heurige Ernte weniger grobfasrig und hartnäckig am Motorrad klebt, freuen wir uns schon auf Franz’s Feld.

Julia, Alexander, Adrian und Martin Egger       

Fotos:

Link zu den Fotos folgt….

Tagesergebnisse:

2023 RACE #2 Ried i.T.

Neues Layout, neuer Spaß!

Der erste MX-Kids Clublauf wurde früh in der neuen Saison auf der Strecke des UMCT Langenlois ausgetragen. Der zweite MX-Kids Clublauf wird nun aber auf der neuen, clubeigenen Strecke in Ried im Traunkreis bestritten. Das MX-Kids-Team war über die Wintermonate sehr engagiert: Da war einerseits die Jahresabschlussfeier im Gasthaus Oberwirt, professionell moderiert, mit Siegerehrung, Prominenz aus der MX Szene und Tombola sowie der Go-Cart Bewerb in Ebensee, mit Rennen, Buffet, Siegerehrung, … Und neben vielen organisatorischen Aktivitäten, wurde auch die Neugestaltung der MX-Kids-Strecke in Ried im Traunkreis in Angriff genommen. Bereits für die Saison 2022 gab es wesentliche Veränderungen an der Strecke, welche die MX-Kids begeistert aufgenommen haben. Für die aktuelle Saison 2023 wurde erneut der gesamte Streckenverlauf überarbeitet. Geänderte Fahrtrichtung, diverse unterschiedliche Sprünge (Wall-Jumps, Tables, Doubles) und Kurven ist alles dabei. Und nun ist es so weit: Mit dem zweiten Clublauf 2023 erlebt die neue MX-Kids-Strecke ihre erste Bewährungsprobe.

Ursprünglich war der zweite MX-Kids Clublauf auf Ostersamstag angesetzt, doch die österliche Wettervorhersage legte eine Verschiebung auf den Ersatztermin nahe. So konnte man sich zu Ostern ganz der Verwandtschaft widmen und gleichzeitig auf besseres Wetter für den zweiten Anlauf hoffen. Und das Warten hat sich ausgezahlt: Herrliches Frühlingswetter. Nach etwas Frühnebel scheint im ganzen Land die Sonne‘ meldet nun die Vorhersage für das Rennwochenende. Die Niederschlagsmengen der letzten Wochen füllten den Teich innerhalb der Zielkurve bis an den Pistenrand. Es wäre nicht das erste Mal, dass dort ein Motorrad versenkt wird… Aber nun war es seit Donnerstag trocken. Letzte größere Pfützen wurden am Freitag von den überrollenden Stollenreifen in die Piste eingearbeitet und es entstand ein weicher, staubfreier und gut haftender Boden. Die Bedingungen waren perfekt.

MX-Kids müssen nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental fit sein, um auf einer Cross-Strecke bestehen zu können. Ein Motocross-Rennen beginnt schon vor dem eigentlichen Start. Die MX-Kids werden vom Startwart zu ihren Plätzen gelotst. Die Piloten suchen den Blickkontakt mit dem Startwart, der mittels nonverbaler Kommunikation deren Bereitschaft feststellt. Die 15 Sekunden-Tafel leitet den Startvorgang ein. Die Kupplung wird gezogen, zweiter Gang wird eingelegt und weiterhin der Blickkontakt mit dem Startwart gehalten. Adrenalin durchflutet den Körper, der Puls steigt… Der Startwart leitet mit dem Zeigen der 5 Sekunden-Tafel die heiße Phase ein. Die Piloten schwenken ihren Blick auf die Ampel und drehen bei gezogener Kupplung den Gasgriff auf. Der Puls steigt weiter, die Anspannung ist groß. Innerhalb der nächsten fünf Sekunden wird die Ampel von Rot auf Grün wechseln. Dann gefühlvoll die Kupplung eingreifen lassen, den Motor im optimalen Drehzahlbereich halten, für maximale Beschleunigung bis zur ersten Kurve. Es wird laut und die Erde bebt, wenn die MX-Kids ihre Pferdchen zum Galoppieren bringen. Bis zur ersten Kurve ist es eng und es kommt vor, dass nach wenigen Sekunden im Gerangel auch schon wieder alles vorbei ist. Hat man diese Situation erfolgreich hinter sich gebracht, kann man das Motocross Fahren voll genießen. Das Feld teilt sich auf und man widmet sich den Zweikämpfen mit fahrtechnisch adäquaten Fahrern. Volle Konzentration ist ein Muss, ein Fehler hat sofortige Konsequenzen. Es gilt das einfache Prinzip: Wer später bremst, ist länger schnell. Alle die den letzten Rennbericht gelesen haben wissen, wer aktuell die schnelleren MX-Kids sind: Philip Steiger, Lennox Zatl und Diemo Platzer.

Es ist zu beobachten, dass neben dem fahrtechnischen Können der Kids, auch das kulinarische Niveau bereits sehr, sehr hoch ist. Schon Freitagsabend wurden die hochmotivierten Auf-der-Strecke-Schläfer mit Getränken aller Art versorgt. Am Rennsamstag konnte man neben liebevoll gestalteten Mehlspeisen unter anderem einen Schweinebraten vom Holzofen mit Nockerl und Krautsalat genießen: Ein Gedicht! Motorradtechnisch helfen alle zusammen. Wenn Mal wo ein Motor streikt oder der Reifen die Luft nicht hält, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass das ‚Moped‘ wieder ins Laufen kommt. Danke an all die Fleißigen, die ihre Zeit und ihr Know-How zur Verfügung stellen. Es war wieder ein intensives, wunderschönes Rennwochenende.

 

Julia, Alexander, Adrian und Martin Egger       

 

 

Fotos:

https://drive.google.com/drive/folders/1z0og1WUlnKwbLFUv0kf_5WrBUku9Qh2P

Ergebnisse:

2023 RACE #1 Langenlois

Saisonauftakt in Langenlois!

Endlich geht es wieder los! Und das gleich mit einem Clublauf! Manche MX-Kids-Enthusiasten haben sich mit der MX-Halle-Bayern über den Winter gerettet. Für die anderen lässt das erste Starten der Motocrossmotoren langersehnte Frühlingsgefühle aufkommen. Am Freitag, 24. März ist es dann so weit: Die Kinder werden baldmöglichst aus der Schule geholt, und dann geht es über die A1 nach St. Pölten und weiter die Schnellstraße nach Norden zum UMCT Langenlois. Von einer erhöhten Autobahngebühr wegen falscher Spurwahl lassen wir uns die Freude nicht verderben! Da schmerzt es schon viel mehr, wenn bereits um 17h00 die Strecke geschlossen wird. So ein Unglück, es gilt noch Winterzeit! Eine Woche später könnte man bereits eine Stunde länger trainieren. So bleibt also mehr Zeit, die Schlafplätze herzurichten und das freudige Wiedersehen mit den Clubkollegen zu zelebrieren. Für viele bedeutet der Beginn einer neuen Saison auch der Umstieg in eine größere Hubraumklasse. Von der 50er mit Fliehkraftkupplung auf die 65er mit Sechsgang-Schaltgetriebe ist es ein gewaltiger Entwicklungsschritt. Generell ist der Aufstieg in den Leistungsklassen herausfordernd: Es wird schneller, höher und stärker. Ganz im Sinne des olympischen Mottos citius, altius, fortius, auch wenn Olympia dem Motorsport noch reserviert gegenübersteht…  Manche MX-Kids kommen mit diesem Motorradwechsel gut zurecht und etablieren sich schnell, andere tun sich schwerer. Die Strecke in Langenlois verlangt jedenfalls von allen Fahrern so einiges ab: Körperspannung ist gefragt. Knie ans Motorrad, aufrechte Haltung und breite Schultern sind das Rezept für maximalen Druck am Vorderrad durch die engen Innenkurven. Ellenbogen hoch, auch bei den Vollgasgeraden im tiefen Boden, Steilhängen und Anlegerkurven. Der UMCT betreibt eine fantastisch angelegte Motocrosspiste, breit mit guten Möglichkeiten zum Überholen über der gesamten Strecke, interessantes Höhenprofil und lang. Es erfordert Merkvermögen und Konzentration sich nach kurzen 30 Minuten Trainingsmöglichkeit zurechtzufinden.

Samstagmorgen starten traditionell zuerst die kleinste Klasse der 50ccm, dann die 65er, die 85er, die 125er und im Anschluss die Routiniers. Jeweils 10 Minuten und zwei Runden wird mit viel Leidenschaft um jeden Platz gekämpft. Am Nachmittag wird das Procedere wiederholt und aus den Teilergebnissen die Reihung ermittelt. Wenn alles normal läuft, heißen die MX-Kids-Sieger Diemo Platzer und Lennox Zatl, so auch diesmal…

Ein Rennwochenende ist nicht nur technisch und konditionell fordernd, auch der Magen sollte stabil arbeiten. Kaffee, Bier, Bosna und Leberkäse bilden oft die Grundlage der Lebensmittelversorgung in einem Motocross Camp! In Langenlois wurden wir hingegen mit einer pikante Jägerpfanne und einem ausgezeichneten Kuchenbuffet kulinarisch verwöhnt. Danke, an die Organisatoren des MX-Kids und den Verantwortlichen des UMTC Langenlois für dieses unvergessliche Wochenende!

 

Julia, Alexander,  Adrian und Martin Egger        

Fotos:

https://drive.google.com/drive/folders/14kCnndKNdXBKYI0H_DFnEJGvtWnkdt8K

Ergebnisse:

Add to cart